Vorsorge für Männer: welche Untersuchungen sind wichtig?

Statistisch gesehen gehen Männer seltener zum Arzt als Frauen. Dabei gibt es je nach Alter viele kostenfreie Vorsorgeuntersuchungen, die eine Krankheit oder ein Risiko rechtzeitig aufdecken. Je früher es Hinweise auf eine Erkrankung gibt, desto eher kann mit der Behandlung begonnen werden. Das betrifft sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch die Krebsvorsorge. Doch welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es und ab welchem Alter werden sie durchgeführt?

Der große Vorsorge-Check-Up beim Arzt – ab 35 Jahren

Zur grundsätzlichen Vorsorge gehört ein geführter Impfausweis mit den typisch empfohlenen Impfungen. Der Schutz gegen Tetanus und Diphtherie muss im Erwachsenenalter regelmäßig aufgefrischt werden. Ab 60 Jahren sind Influenza und Pneumokokken empfohlen. Auch die regelmäßige Untersuchung beim Zahnarzt gehört zur Vorsorge und geschieht von Kindesbeinen an.

Mit dem 35. Lebensjahr gibt es die Chance auf einen kostenfreien Check-Up beim Hausarzt oder Internisten. Dieser dient zur rechtzeitigen Erkennung von Nierenerkrankungen, Diabetes oder Risiken im Heiz-Kreislaufsystem. In einer ausführlichen Anamnese erfragt der Arzt alles über die bisherige Krankengeschichte und das Gesundheitsverhalten. Hier sind mögliche Risiken für die eigene Gesundheit zu besprechen. Danach folgen eine körperliche Untersuchung und die Prüfung der Sinnesorgane. Zum Check-Up ab 35 gehören:

  • Blutabnahme für Cholesterinwerte
  • Urinprobe
  • Hautkrebs-Screening
  • Vorsorge gegen Prostata-Krebs
  • Darmkrebs Vorsorge

Alle Männer unter 35 Jahren gehen einmal jährlich zur ärztlichen Gesundheitsuntersuchung. Der Check-Up fällt dann etwas geringer aus und er wird nur bei einem ernsthaften Verdacht früher durchgeführt.

Ab 45 Jahren – regelmäßiger Prostata Check-Up

Ab dem 45. Lebensjahr sind Prostata und äußere Genitalien öfter zu kontrollieren. Die Krebsvorsorge findet meist beim Urologen statt. Er erkennt die Erkrankung frühzeitig und bietet verschiedene Behandlungsmethoden an. Gerade im frühen Stadium ist Krebs noch gut heilbar. Von der Prostata aus bilden sich aber schnell Metastasen in Becken und Wirbelsäule, die eine späte Heilung ausschließen. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die jährliche Untersuchung von Hoden, Prostata und Lymphknoten. Bei einer familiären Vorbelastung ist diese Vorsorgeuntersuchung auch ab 40 Jahren schon möglich.

Ab 50 Jahren – Darmkrebsvorsorge

Die Darmkrebsvorsorge steht erst ab 50 Jahren regelmäßiger auf dem Plan, solange es keine Vorerkrankungen oder andere Bedenken gibt. Hier empfehlen die Ärzte, regelmäßig zur Darmspiegelung zu gehen und den Dickdarm auf Verhärtungen abtasten zu lassen. Über eine Stuhlprobe wird untersucht, ob es Veränderungen gibt oder Entzündungen vorliegen. Polypen sind zunächst harmlos, können aber der Auslöser von Darmkrebs sein. In der Regel dauert es einige Zeit, bis sich bösartige Tumore verändern. Ein Papierstreifentest oder auch eine Darmspiegelung ist aber regelmäßig möglich.

Herz und Gefäße werden in der Sonografie genauer untersucht, um ein Risiko auf Herzinfarkt oder Schlaganfall auszuschließen. Eine Blutuntersuchung ist nötig, wenn die Schilddrüse gestört sein könnte. Zudem gibt das große Blutbild auch Aufschluss über Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die beim Mann häufiger auftreten, als bei Frauen.

Sofort: Triff deine eigene Vorsorge

Mit einer gesunden Lebensweise und einer guten Beobachtung des eigenen Körpers, nimmst du die Vorsorge selbst in die Haut. Kontrolliere die Hoden regelmäßig auf Veränderungen oder Knoten. Auch kleinste Veränderungen sind hier schon zu tasten. Zudem können auffällige Muttermale ein Indiz auf Hautkrebs sein. Nimm die Vorsorge ernst und konsultiere deinen Arzt nicht erst, wenn du starke Schmerzen hast. Verantwortungsbewusstsein gegenüber der eigenen Gesundheit ist gefragt, damit deine Frau nicht frühzeitig alleine dasteht.