Pils oder Helles: erkenne den Unterschied

Das Pilsener gehört in Deutschland zu den beliebtesten Biersorten und ist ein echter Klassiker. Mit seinem hohen Hopfengehalt und dem herben Geschmack unterscheidet es sich deutlich von anderen Sorten. Optisch sind sich die hellen Biere hingegen ähnlich. Wir erklären dir, wie du Pils oder Helles künftig unterscheiden kannst.

Das Pils – Ursprung in Pilsen

Das Pils gilt als wahrer Klassiker unter den Bieren und wird am meisten verkauft. Mit seinem frischen und herben Geschmack eignet es sich für das jeden Biertrinker und gehört vielerorts als typisches Feierabendbier zum Alltag dazu. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa 4,9 Vol%. Doch woher kommt das Pils überhaupt?

Geschichte

Wie der Name schon sagt findet es seinen Ursprung in der böhmischen Stadt Pilsen. Erfunden wurde es im Jahr 1842 durch den Braumeister Josef Groll. Er revolutionierte die Braukunst und nutzte untergärige Hefe für den Vorgang. So bleibt das Bier länger haltbar. In Kombination mit einer niedrigen Temperatur beim Brauen, verlangsamt sich das Wachstum von Mikroben und Pilzen. Die charaktervolle und goldgelbe Farbe bekommt das Pils vom hellen Malz. Früher war ihm noch eine dunkle Farbe zugesprochen.

Geschmack

Ein Pils ist stärker gehopft und besitzt damit einen höheren Hopfenanteil. Es schmeckt im Vergleich zu anderen Bieren leicht bitter, aber bleibt trotzdem noch erfrischend und spritzig. Durch den Stammwürzgehalt zählt es zu den Vollbieren. Durch den leicht bitteren Geschmack ist das Pils ein guter Appetitanreger und kann zur Vorspeise getrunken werden. Darüber hinaus passt es zu leichten Gerichten, wie beispielsweise Fisch.

Helles – in Bayern beliebt

Das Helle gilt als echter Allrounder. Es ist deutlich milder im Geschmack und kann zu fast jedem Essen gereicht werden. Besonderen Anklang findet es in Süddeutschland und vor allem in Bayern. Das Bier auf dem Oktoberfest ist in den meisten Fällen ein Helles. Es wird auch als Helles Lager, als Münchner Hell oder als Bayrisch Hell bezeichnet.

Geschichte

Wo genau das Helle seinen Ursprung findet, ist nicht bekannt. Es ist eng verwandt mit dem Lager oder Export. Letztes bekam seinen Namen natürlich durch die langen Transporte und musste haltbar bleiben. Das Helle ist bis in die 60er Jahre noch weit in Deutschland verbreitet gewesen durch das Pilsener als Flaschenbier wurde es immer weiter verdrängt. Die hellen Malzsorten geben diesem Bier seine Farbe. Vor dem Abfüllen wird es noch gefiltert und zählt somit als sogenanntes „blankes Bier“. Zudem besitzt es weniger Bittereinheiten und ist gut bekömmlich.

Geschmack

Helles schmeckt etwas weicher, süßer und malziger. Der Alkoholgehalt und auch die Kalorien sind mit dem Pils nahezu identisch. Es gehört auch zu den untergärigen Biersorten, besitzt aber einen schwachen Hopfengehalt. Dadurch passt es zu fast jeder Mahlzeit und schmeckt zu jedem Essen. Auf dem Oktoberfest überzeugen sich jährlich Menschenmassen von dem milden Geschmack. Doch Vorsicht: der Alkoholgehalt ist ähnlich dem Pils und liegt als Vollbier bei 4,5 – 6 Vol%.

Die allgemeinen Fakten im Blick

Pils Helles
  • Nach Pilsener Brauart
  • Ursprünge in der Stadt Pilsen
  • untergärig
  • hoher Hopfengehalt
  • herber Geschmack
  • In Bayern sehr beliebt
  • Farbe ist klar und gelb
  • meist etwas heller
  • weniger bitter
  • leicht malziges Aroma

Schmeckt man wirklich einen Unterschied?

Auf den ersten Blick ähneln sich die beiden Biersorten. Am besten unterscheidest du also den Geschmack. Das Pils kann als herb, spritzig und erfrischend beschrieben werden. Der Geschmack steht hier deutlich im Vordergrund und wird auch mit dem typischen Biergeruch verbunden. Das Helle ist etwas milder im Geschmack. Man könnte es sogar als süffig und vollmundig beschreiben. Durch den etwas geringeren Hopfengehalt ähnelt es geschmacklich etwas dem Malzbier.

Weitere beliebte Biersorten – Dunkles, Weizen und Co.

Pils oder Helles ist nicht die einzige Frage, die sich Bierkenner stellen. Es gibt deutlich mehr Biersorten, die alle ihren eigenen Charakter und Geschmack mitbringen. Während Pils und Helles untergärig gebraut wird, ist Weißbier beispielsweise obergärig. Die Braugefäße sind nach oben hin offen und der Vorgang braucht eine Raumtemperatur von 15 bis 20 Grad. Nur so bekommt das Bier sein eher fruchtiges Aroma. Weitere bekannte Biersorten sind:

Dunkles

Das Dunkle ist untergärig gebraut und gilt als Vollbier. Schon beim Anblick ist ein deutlicher Kontrast zu erkennen. Es schmeckt etwas süß und leicht malzig. Gleichzeitig wird ein vollmundiges und röstartiges Aroma beschrieben. Das Malz ist hier für die Farbe verantwortlich, das bei hoher Temperatur getrocknet wird. Der Alkoholgehalt ist ähnlich dem Pils, doch die Kalorien sind etwas geringer.

Weizen

Das Weizen wird auch als Weißbier bezeichnet. Aus Bayern stammend hat es sich in ganz Deutschland bekannt gemacht. Es wird aus mindestens 50 Prozent Weizenmalz hergestellt und wird obergärig gebraut. Andere Bezeichnungen sind Weißes oder Weiße. Der Geschmack ist eher fruchtig und durch die viele Kohlensäure erfrischend. Die Farbe unterscheidet sich nach kristallklar oder naturtrüb. Für den optimalen Genuss sind das richtige Glas und etwas Zeit mitzubringen.

Starkbier

Auch das Starkbier stammt ursprünglich aus Bayern. Es besitzt mehr Kalorien und ist stärker, als die anderen Biere. Hintergrund ist das Überbrücken der Fastenzeit mit dieser Art von flüssiger Nahrung. Die Saison des Starkbieres endet also um Ostern herum und wird vom Maibock abgelöst. Der Stammwürzgehalt von Starkbier liegt bei über 16 Prozent. Daraus ergibt sich ein hoher Alkoholgehalt von 6,5 Vol% oder höher.

Mischbier

Der Klassiker unter den Mischbieren ist das Radler. Es wird aus hellem Bier und Zitronenlimonade gemischt mit einem Verhältnis von 1:1. Im Norden kennt man es auch als Alsterwasser. Erst im Jahr 1993 wurde das Gesetz dahingehend geändert, Mischbiere direkt in der Brauerei herzustellen und abfüllen zu lassen. Bis dahin musste das Bier vor den Augen des Gastes gemischt werden. Die Kombination mit Cola wird oft als Diesel bezeichnet. Heute ist der Fantasie der Brauereien keine Grenzen mehr gesetzt. Auch Säfte kommen zu unterschiedlicher Saison zum Einsatz.